Globale wirtschaftliche Perspektive: Europa und China an einem Wendepunkt

2024-12-16

Globale wirtschaftliche Perspektive: Europa und China an einem Wendepunkt

Die heutigen Daten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt – China – und der Eurozone, oft als drittgrößte globale Wirtschaft angesehen (wenn sie als ein Staat betrachtet würde), blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Dezember aus Europa sowie die neuen Zahlen aus China enttäuschten die optimistischen Prognosen. Besorgniserregend ist, dass sich die wirtschaftliche Lage in Frankreich als noch schwieriger erweist als in Deutschland.

Europa: PMIs heben anhaltende industrielle Probleme hervor

In Europa setzt sich der Rückgang der Dynamik im Industriesektor fort, der historisch ein zentraler Exportpfeiler war.

  • Eurozone:

    • Industrie: 45,2 (unverändert gegenüber dem Vormonat, aber unter den Erwartungen von 45,4).

    • Dienstleistungen: 51,4 (über den Erwartungen von 49,5, jedoch stagnierend seit November).

    • Composite Index: 49,5 (über den Erwartungen von 48,2, aber weiterhin unter der Wachstumsschwelle).

  • Deutschland:

    • Industrie: 42,5 (Rückgang gegenüber den Erwartungen von 43,0 und den vorherigen 43,1).

    • Dienstleistungen: 51,0 (leicht über den Erwartungen von 49,3).

    • Composite Index: 47,8 (leicht über den Erwartungen von 47,5).

  • Frankreich:

    • Industrie: 41,9 (deutlicher Rückgang gegenüber den Erwartungen von 43,0).

    • Dienstleistungen: 48,2 (über den Erwartungen von 46,9, aber unverändert gegenüber November).

    • Composite Index: 46,7 (leicht über den Erwartungen von 46,0).

  • Vereinigtes Königreich:

    • Industrie: 47,3 (unter den Erwartungen von 48,5).

    • Dienstleistungen: 51,4 (leicht über den Erwartungen von 51,2).

    • Composite Index: 50,5 (im Einklang mit den Erwartungen).

Deutschland und Frankreich, die beiden führenden Volkswirtschaften der Eurozone, geben besonderen Anlass zur Sorge. Für Polen, wo die Industrie weiterhin eine bedeutende wirtschaftliche Triebkraft ist, signalisiert dies mögliche Probleme für Arbeiter in den Industriegebieten. Europäische Stahlunternehmen, Zulieferer wie Valeo und der deutsche Automobilsektor kämpfen in diesem Umfeld mit Schwierigkeiten.

China: Schwächelnder Konsum und ineffektive Stimuli

Die Daten aus China für November zeigen eine anhaltende Verlangsamung:

  • Einzelhandelsumsätze: 3 % jährliches Wachstum, unter den erwarteten 5 %.

  • Arbeitslosenquote: 5 %, im Einklang mit den Prognosen.

  • Immobilienpreise: Rückgang um -5,7 % im Jahresvergleich (nach einem Rückgang von -5,9 % im Oktober).

  • Investitionen: 3,3 % jährliches Wachstum, leicht unter den erwarteten 3,5 %.

  • Industrieproduktion: 5,4 % jährliches Wachstum, im Einklang mit den Prognosen.

Der Hang-Seng-Index geriet unter Druck nach der Enttäuschung über die Einzelhandelsumsätze. Die chinesische Regierung kündigte weitere Lockerungen der Geldpolitik an, doch die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bleibt fraglich.

Globale Auswirkungen

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, bestätigte die fortgesetzte Senkung der Zinssätze, da das Inflationsziel näher rückt. Polen hingegen steht vor einer verlängerten Phase hoher Zinssätze.

Darüber hinaus rief der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zu verstärkten Investitionen in Europa auf, während die chinesische Zentralbank engere finanzielle Verbindungen zu den USA und Europa versprach. Dennoch beeinflussen globale Handelskonflikte weiterhin Lieferketten und den Betrieb von Häfen.

Die polnische Wirtschaft steht angesichts dieser globalen Unsicherheiten vor erheblichen Herausforderungen. Wie sich die Situation entwickeln wird, hängt von den Entscheidungen der Politik und der Richtung ab, die die großen Volkswirtschaften einschlagen.


Titel: Globale wirtschaftliche Perspektive: Europa und China an einem Wendepunkt

Abstract:

Europa und China stehen vor wirtschaftlichen Herausforderungen, da die jüngsten Daten eine anhaltende Verlangsamung in Schlüsselbranchen hervorheben. In der Eurozone bleibt die Industrieproduktion schwach, wobei Deutschland und Frankreich den Rückgang anführen. Gleichzeitig erfüllten die chinesischen Einzelhandelsumsätze und Investitionsdaten nicht die Erwartungen, was Fragen zur Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen aufwirft. Diese globalen Dynamiken stellen erhebliche Herausforderungen für den polnischen Industriesektor und


: Marcin Białczyk Marcin Białczyk
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